Liebe Jorinde
oder Warum wir einen neuen Feminismus des Miteinanders brauchen
Fallwickl, Mareike
978-3-910372-42-9
71 S.
Mareike Fallwickl hat hier einen Brief an die kommende Generation geschrieben. In diesem Essay erfahren wir auf gerade einmal 71 Seiten viel von Themen, die uns alle etwas angehen und die wir uns alle dringend näher ansehen sollten.
Mareike findet sehr persönliche Worte - wie in einem Brief an eine gute Freundin üblich - über Themen wie Mutterschaft, Rollenbilder, die sich so zäh verändern und darüber, wie Kindern eine neue, inklusive Form des Miteinanders vermittelt werden kann. Sie appelliert vor allem an uns Eltern, nicht nur die Mädchen zu stärken und auf ihre Rechte zu achten, sondern auch die Jungs nicht außen vor zu lassen.
"Wenn wir wirklich daran interessiert wären, dass unsere Kinder gleichberechtigter aufwachsen, dann müssten wir auch in die andere Richtung agieren. Dann müssten wir Jungen dazu ermuntern, weiblich konnotierte Eigenschaften anzunehmen, und es ihnen zugestehen, wir müssten sie hilflos sein lassen, liebevoll, aufmerksam, zart, weich, weinerlich, zuhörend, sich kümmernd, zugewandt, empathisch, schüchtern, reflektiert, kommunikativ, offen. Und das tun wir nicht." (S. 25)
Das tun wir nicht. In keiner Weise. Alle, die Kinder haben, wissen das. Darum sollten wir alle über diese Themen nachdenken, darüber reden und versuchen, gemeinsam etwas zu ändern. Der Welt würde es so gut tun. Gerade dieser Welt, in der wir gerade leben.
Das Buch von Mareike tut weh. Allen Eltern, die versuchen, es hinzubekommen, ihre Kinder gleichberechtigt zu erziehen und dennoch auf diese Welt vorzubereiten, die das nicht will, fahren die Sätze der Autorin wie Messerstiche ins Herz.
Lesen sollt ihr diesen Essay in Briefform trotzdem. Alle. Nur wenn wir gemeinsam an diesen Themen arbeiten und uns immer wieder sensibilisieren, können die leisen Wellen der Veränderung weitergetragen werden und hoffentlich irgendetwas etwas bewirken.
Besonders schön an dem Text ist, dass Mareike auf ihre eigenen Zweifel eingeht, ihre eigenen Fragestellungen in die Welt schickt, auf die es noch keine Antworten gibt und uns an ihrer Reflexion teilhaben lässt.
Danke, Mareike, dass du dich so für diese neue Form des Miteinanders einsetzt.
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